Kolping Chronik

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Die Gründungsjahre

Am 15. Juni versammelten sich eine Anzahl Jungmänner auf Einladung ihres Pfarrers Eugen Drescher und 15 von ihnen gründeten nach Aussprache mit dem damaligen Bezirkspräses Pfr. Adelhard Kaspar und auf Wunsch ihres Pfarrers die Kolpingsfamilie Heustreu.
Die eigentliche Gründungsversammlung mit der Wahl der ersten Vorstandsschaft fand eine Woche später am 22.6.50 statt. Bruno Mußmächer wurde zum Senior (heute Vorsitzender) gewählt; Eugen Letzok zum Kassier und Karl-Heinz Illig zum Schriftführer.
Der Jahresbeitrag wurde auf 6 DM festgelegt. Viel Geld, wenn man bedenkt, das die Maß für 70 Pf. zu haben war.
Im Laufe der ersten Treffen, fanden nochmals 8 Jungmänner den Weg in die neue Gemeinschaft. Einige schieden jedoch auch gleich wieder aus.

Nachdem sich die Mitgliedersituation etwas geklärt hatte, verfaßte Pfr. Eugen Drescher, dann einen Brief nach Köln der als offizielles Gründungsdokument gilt:
Hochw. Herr Generalpräses!
In Heustreu bei Bad Neustadt hat sich eine Kolpingsfamilie zusammengefunden und folgende möchten aufgenommen werden:

Eisenmann Adolf, geb. 26.7.33, Wagner
Eisenmann Edgar, geb. 11.6.34, Schreiner
Eisenmann Reinhold, geb. 26.6.31, Maurer
Greb Karl, geb. 2.12.31, Schuhmacher
Dünsich Erich, geb. 17.3.31, Bauer
Letzok Eugen, geb. 25.2.32, Kaufmann
Illig Walter, geb. 19.7.32, Werkzeugmacher
Illig Karl-Heinz, geb. 13.2.30, Angestellter
Mußmächer Bruno, geb. 2.1.30, kaufm. Angestellter
Müller Alois, geb. 27.4.26, Maurer
Troibner Andreas, geb. 10.3.33, Schlosser
Schmitt Alois, geb. 19.1.34, Schreiner
Werner Ludwig, geb. 29.8.33, Schreiner
Für obengenannte Söhne der Kolpingsfamilie ersucht um die Aufnahme

Eugen Drescher, Pfarrer


Bereits im Januar 1951 wechselte die Vorstandsschaft des jungen Vereins. Walter Illig übernahm das Ruder. Der stattlich Beitrag von 6.-DM wurde auf erträglichere 4 DM reduziert.

Regelmäßige Monatsversammlungen prägten das Vereinsleben.
Im Juni 51 wurde Pfr. Eugen Drescher nach Herlheim versetzt, sein Nachfolger Pfr. Clemens Öftering wurde neuer Präses und begleitete die Kolpingsfamilie 28 Jahre lang bis Dez. 1979.

Er ist es auch, der am Bekenntnistag der katholischen Jugend 1952, ich zitiere aus dem Protokollbuch: "die Herzen aller Männer und Jungmänner für das Werk Adolf Kolpings zu entflammen verstand."
47 Männer erklärten daraufhin ihren Zutritt zu Altkolping was dem Verein einen breiten personellen Überbau lieferte.
Am 15.8.52 wählt diese Gruppe aus ihrer Mitte Bernhard Schmitt zum Altsenior.
In dieser Zeit wird auch die später Pfarrheimbühne als Versammlungsraum ausgebaut.

Am 24. August 1952 konnte die Kolpingsfamilie Heustreu das Fest ihrer Bannerweihe begehen. Die KF Unsleben hat die Patenschaft für den jungen Verein übernommen.
23 Kolpingsvereine und Jugendgruppen aus Nah und Fern waren zum Mitfeiern gekommen.

Das Festprogramm will ich Ihnen nicht vorenthalten:

5.30 Uhr Musikalischer Weckruf
6.00 Uhr Gemeinschaftsmesse mit Generalkommunion
7.15 Uhr Einholung der Vereine
9.15 Uhr Aufstellung des Kirchenzugs
9.30 Uhr Festpredigt, Bannerweihe, Festgottesdienst
12.00 Uhr Standkonzert
13.15 Uhr Festandacht, anschließend Aufstellung zum Festzug
14.00 Uhr Festzug durchs Dorf zum Festplatz
14.30 Uhr Kundgebung auf dem Festplatz
19.30 Uhr Familienabend mit Musik

Ein ausgefüllter Tag also, von dem glücklicherweise noch einige Aufnahmen existieren; hier der Festzug zum Kolpingsheim:

Festzug zum Kolpingsheim


Der Elan hielt weiter an: Junge und alte Hände schafften, um aus der alten Pfarrscheune ein den damaligen Ansprüchen genügendes Vereinsheim aufzubauen. Am 3. Juli 1954 war das Projekt verwirklicht und konnte eingeweiht werden. Doch zuvor war natürlich auch Kolpingsinitiative gefragt.
Pläne oder gar Architekt gab‘s nicht, auch die Materialbeschaffung war nicht immer einfach: Backsteine wurden gefechtet, Sand gab‘s aus der Streu, Kalk von "Gaschtus" am Altenberg, Balken und Bretter wurden im Dorf gesammelt.

Das waren die Höhepunkte der ersten Jahre!
Aber das Leben der Kolpingsfamilie bestand aus mehr als diesen Höhepunkten. Ohne die zeitliche Reihenfolge zu streng zu beachten, möchte ich ihnen aufzeigen, wie die Kolpingsfamilie den Leitgedanken Adolf Kolpings, junge Menschen zu tüchtigen Christen, tüchtigen Bürgern und tüchtigen Familienvätern zu erziehen zu verwirklichen suchte. Jahr für Jahr weißt das Protokollbuch nach, das die Grundanliegen Kolpings in den Monatsversammlungen nicht zu kurz gekommen sind.

Da Waren zum einen die religiösen Themen:

Sind wir noch Christen? Priester und Zölibat Beichte und Buße Adolf Kolping

Etliche Fachvorträge wurden gehalten, man beschäftigte sich unter anderem mit

Sozialversicherung und Steuer Straßenverkehr Grundstücksfragen Testament

Und schon damals sehr intensiv mit dem Thema Familie in Vorträgen und Seminaren:

Das Idealbild vom christlichen Vater Über die Erziehung Verstehen und Vertrauen Das Leitbild vom Menschen

Selbstverständlich kam auch das gesellige Leben der Kolpingsfamilie nie zu kurz. Bereits im Gründungsjahr wurden zwei Theaterstücke aufgeführt, damals noch im Gasthaus zur Post, später dann bis 1961 im Pfarrheim

Eine Kleine Auswahl der Titel:

"Das Festspiel Adolf Kolping" "Die Hubertusmühle" "Der verratene Hof" "Die Feuerspritze" "Die Junggesellensteuer"

 

zu erwähnen die Faschingsveranstaltungen, die bunten Abende und die 14-tägigen Tanzveranstaltungen, deren Erlös in den Kirchenneubau floß.

Mehrfach wechselte in den Jahren 54-57 die Vorstandsschaft
1954 wurde Bruno Mußmächer erneute Senior
1955 löste Ihn wiederum Walter Illig ab bevor
1957 Konrad Seidenspinner die Geschicke der Kolpingsfamilie zu lenken hatte
1958 vermerkt das Protokollbuch die Gründung der ersten "Jugendgruppe" der Kolpingsfamilie.
Diese fuhr 1959 zum Wochenendzeltlager nach Karlstadt, natürlich mit dem Fahrrad, am Sonntag folgte dann der Senior und der Kassier mit dem Auto um die Kolpingsfamilie mit dem Banner zu vertreten
Die Altkolpinger wallten gar nach Trier.


Die Wahlen 1961 brachten abermals eine Veränderung an der Spitze des Vereins.
Leo Illig wird zum Senior gewählt, erstmals wird mit Walter Müller der Posten eines Jungkolpingsvertreters besetzt.
Höhepunkte der Folgejahre sind der Besuch des fränkisch/ hessischen Kolpingtages in Bad Brückenau der im 2-jährigen Rhythmus bis 1968 statt fand, der Kolpingtag in Altötting und die ersten bunten Abende an Fasching im Kolpingsheim

Im Jahre 1964 wird mit Hugo Gütling bereits der 5te Senior der Kolpingsfamilie Heustreu gewählt. Erstmals finden auch Busausflüge in die Rhön und an den Main statt.
Auch seine Zeit ist geprägt von Vorträgen und Monatsversammlung und geselligen Veranstaltungen besonders an Fasching. Kurt Illig als Schriftführer füllt Seite um Seite des Protokollbuches mit ausführlichen Berichten.
1966 feiert der Kolpingssohn Hermann Schultheis seine Primitz Als Missionspater der hl. Familie erfährt er bis heute die Unterstützung seitens der Kolpingsfamilie

1970 übernimmt Eugen Gütlein die Führung der Kolpingsfamilie, als Jungkolpingsführer treten die späteren Vorsitzenden Helmut Köberlein und Willi Schlereth in Aktion
Das Konzept der monatliche Vortragsabende verliert, auch durch das zunehmende Aufkommen der Medien, insbesondere des Fernsehens, an Boden.
Gleichzeitig vermerkt das Protokollbuch, wenn auch nur mit einem Satz: verstärkte Aktivitäten der Kolpingjugend.


Die Vorstandswahlen 1973 bringen den damals 20-jährigen Willi Schlereth an die Spitze des Vereins. Auch der Schriftführer und später Vorstand Helmut Köberlein und der Leiter Gruppe Junge Erwachsene Roland Hoch sind sein Jahrgang. Damit verjüngt sich die Gesamtvorstandschaft erheblich.
In den Folgejahren steht vor allem die Jugendarbeit im Mittelpunkt des Vereins.

1973 nimmt die Kolpingsfamilie erstmals an der Bezirksfußballmeisterschaft teil und belegt auf Anhieb den 2. Platz Erste Jugendzeltlager wurden abgehalten und man startete die ersten Altmaterialsammlungen, die sich im weiteren Verlauf zur größten Einnahmequelle des Vereins entwickelt.
Hier ein Foto von 1980
Altmaterialsammlung
Ein Jahr darauf, 1974, wurde bereits eine zweite Jugendgruppe ins Leben gerufen, das betreuende Personal mußte geschult werden, und um die Sache schmackhaft zu machen wurden die ersten Plattenpartys abgehalten, die nicht unumstritten waren.
Das ein- oder andere mal drehte der Präses im Pfarrhaus einfach die Sicherungen aus.


Das 25 Jubiläum 1975 wurde würdig gefeiert!
Im selben Jahr vergrößerte sich die Vorstandsschaft um 4 Beisitzer um den zunehmenden Aktion auch personell gerecht zu werden.
Die ersten Nachtwanderungen in den Mai fanden statt, die sich bis Anfang der 90er fest im Terminkalender der Kolpingsfamilie hielten, der ein oder andere Maibaum der Nachbargemeinden mußte dabei daran glauben.

1975 brach man auch zur ersten Pfingstwanderung auf, hier ein späteres Foto aus dem Jahre 1980
Pfingstwanderung
Das Jugendzeltlager in Haßfurt war ebenfalls Ziel der Kolpingsjugend . Seit 75 steht‘s im Programm, das Johannisfeuer zur Sonnenwende .
Im Jahre 1976 bauten die Kolpingsöhne erstmals einen Faschingswagen um am Heustreu Kinderfasching teilzunehmen.
Die Nikolausaktion zur Unterstützung von Pater Hermann Schultheis wird ins Leben gerufen und ist auch heute noch sehr gefragt.
Im Folgejahr wird dann, nach zähem ringen mit dem Präses, die weibliche Pfarrjugend in die Kolpingsfamilie übernommen.
Kurz darauf vermerkt das Protokollbuch, die Gründung einer Jugendleiterrunde, dem späteren GLT (sprich Gruppenleitertreffen ) das bis heute die Aktionen und Gruppenstunden der Kolpingsjugend selbstverantwortlich koordiniert.
1978 ist die Zahl der Jugendgruppen schon auf 5 angewachsen.
Beim Europaquiz, das anläßlich der ersten Europawahl, auf Diözesan- und Bezirksebene statt findet, beteiligte sich die KF Heustreu sehr erfolgreich.
In den Sommerferien findet die erste Kinderfreizeit, als Ferienprogramm für Daheimgebliebene mit Tagesaktionen statt. Im folgenden Jahr wird erstmals gezeltet und seit 1980 ziehen zwischen 30 und 70 Kinder, im Alter von 8 und 13 Jahren, an die Wiesenmühle ins Zeltlager
Kinderfreizeit
Im Advent des selben Jahres wird auch erstmals eine besinnliche Frühschicht abgehalten, bis heute regelmäßig im Programm.
Die Zahl der Jugendgruppen wächst von Jahr zu Jahr, der Aktionskalender ist voll bis obenhin, aber man setzt noch einen drauf. Der erste bunte Faschingsabend wird ein voller Erfolg. Mit Elferrat und Prinzenpaar ist alles geboten was der Fasching braucht und sowohl vor als auch auf der Bühne wird schallend gelacht.


Ende 1979 geht Pfr. Cl Öfterring in den Ruhestand, einen direkten Nachfolger gibt es nicht.
1980 erreicht die Jugendarbeit ihren absoluten Höhepunkt, 13 Jugendgruppen treffen sich im Kolpingsheim, es gibt so viele Gruppenleiter, das die Kinderfreizeit und ein Jugendzeltlager gleichzeitig abgehalten werden können. Selbst ein Kindertag auf VG-Ebene mit Spiel und Spaß, Zauberer, Malwettbewerb und vielem mehr, stellt kein Problem dar.
hier ein Foto von der Siegerehrung des Malwettbewerbs 1981 übernimmt Pfr. Alois Wich die Pfarrei und wird neuer Kolpingspräses.

Nach dem Unfall von Uli Lorey, startet die Kolpingsfamilie zusammen mit mehreren Heustreuer Vereinen Spenden- und Hilfsaktionen.

In der Weihnachtszeit besucht die Kolpingsfamilie erstmals die Senioren unserer Gemeinde um ein kleines Geschenk zu überbringen. Obwohl diese Aktion schon mehrfach totgesagt wurde, findet sie auch heute noch statt.

Die Vorstandswahlen brachten immer wieder Jugendliche in das Leitungsgremium der Kolpingsfamilie.
Nachdem Wegzug von Willi Schlereth nach Wollbach, wird 1984 Helmut Köberlein Nachfolger auf dem Posten des ersten Vorsitzenden.

Mit 6 Jugendgruppen hat sich die Jugendarbeit der Kolpingsfamilie etwas gesund geschrumpft.
Die erste Fußballdorfmeisterschaft des TSV läßt die Kolpingsfamilie siegreich hervor gehen.
Die Gruppe "Sputniks" holt die Countryband "Lone star" ins Kolpingsheim, und es wackeln die Wände.

In den Jahren 86 und 87 wird der Außenanstrich des Pfarrheims erneuert.
Die Vorstandswahlen 1987 bestätigten Helmut Köberlein im Amt. Im nächsten Jahr gestaltet die Kolpingsjugend erstmals die Wachestunde am Gründonnerstag. Die darauffolgende Agabefeier im Kolpingsheim dauert bis in die Morgenstunden.

Helmut Köberlein und Paul Greb planen das Theaterspiel in der Kolpingsfamilie auferstehen zu lassen. Doch vorher ist sowohl die Bühne als auch der Pfarrsaal, theatertauglich zu machen.
Am 28.10.88 ist Premiere von "Wild West im Goldenen Lamm". Die Neugier treibt die Heustreuer ins Kolpingheim. Wer von den jungen Kolpingern spielt da wohl Theater. Die Besetzung bleibt bis zur Premiere geheim. Doch als sich "Rosmarie Greb" kurz vorher das Bein bricht, scheint die Sache gelaufen. Doch sie humpelt mit Gehgips über die Bühne und baut ihr Mißgeschick sogar in die Handlung ein. Auch Walter Illig, bekannt aus früheren Theatertagen, wird wieder aktiviert. Die Neulinge auf den Bühnenbrettern legen das Lampenfieber schnell ab. Die Vorstellung wird ein voller Erfolg.
1989 wird im Kolpingsheim weiter renoviert, der Boden der Bühne komplett erneuert.
Nach dem Theatererfolg des Vorjahres kommt mit "Die Dienstreise" im Herbst erstmals ein Stück des ortansässigen Paul Greb auf die Bühnenbretter.
Beim Starkbierabend der "Sputniks" treffen die Heustreu Vereine und Stammtische im bayrischen Wettstreit aufeinander. "Maßkrugstemmen, Kuh-Euter blasen, Schuhplatteln und Wettschnupfen" nur einige der Disziplinen, die für Kurzweil im Kolpingsheim sorgen.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhang engagiert sich die Kolpingsfamilie in der Rumänienhilfe, der Pfarrsaal wird kurzerhand zum Lagerraum für Kleidung und Lebensmittel.
Rumänienhilfe


Der Karfreitag-Fackelkreuzweg am Michaelsberg eine der neuen religiösen Aktionen die sich bis heute gehalten haben.
Im Oktober 90 löst Pater Otto Tautz seinen Mitbruder Pater Michael Knappe als Pfarrer von Heustreu ab.
Bereits bei den Wahlen 2 Monate später wird er Präses der Kolpingsfamilie.
Das Highlight 1991 war, wie für viele andere Kolpingsfamilie auch, die Seligsprechungsfeier von Adolf Kolping in Rom.
1993 drängten sich bereits wieder 9 Jugendgruppen im Kolpingsheim, das Programm war wie auch in den vorangegangenen und folgenden Jahren umfangreich: Videonachmittage, Teestuben, Faschingsparty und Faschingswagenbau, Plattenpartys, Fußballturnier in Oberhausen, Johannisfeuer, Kinderfreizeit, Volleyballturnier, Jugendbetstunde und Frühschicht, im ganzen Jahr war etwas geboten.
1995 finden sich dann, durch Konrad Greb massiv umworben, die ersten Erwachsengruppen im Pfarrheim zusammen. Auch das Fußballspiel gewinnt wieder an Bedeutung, erstmals auch bei denn Damen.
Damenfussballmannschaft

Der erste Ausflug zum Weihnachtsmarkt nach Kulmbach, ist eine Frucht der Erwachsenenarbeit.
Im selben Jahr fand auch die Kirchenband "Naturtrüb" zusammen.
seither ca. 10-20 Auftritte pro Jahr, die stolze Bilanz nachdem man sich selbst anfänglich nicht mehr als ein Jahr gegeben hatte.


1996 dann das "Aus" für das alte Kolpingsheim. Die Nachfrage bei der Diözese Würzburg um die Bezuschussung einer Generalsanierung seitens der Kirchenverwaltung wird abgelehnt. Der Bau sei "mehr recht als schlecht zusammen geschustert; ein Neubau wird dringend angeraten". Welch eine Beleidigung für diejenigen, die in den 50ern das Pfarrheim erbaut und in den 90er in vielen kleinen Schritten renoviert hatten. Doch das die Bausubstanz mehr als marode ist wurde spätestens beim Abriß klar, als die Wände zum Teil mit bloßen Händen eingelegt werden konnten.
Kolpingheimabriss
Der Verein zog mit Mann und Maus in das alte Haus des 2. Vorsitzenden Konrad Greb, kurz das "Konradsheim" um.
Die Generalversammlung 1996 wurde in der Festhalle abgehalten und brachte Achim Gütling an die Spitze des Vereins.
Sein erstes Amtsjahr stand voll im Zeichen des Pfarrheimneubaues, der von vielen Kolpingsmitglieder kräftig unterstützt wurde. Manche von ihnen hatten auch schon 1954 Hand angelegt.
Im September 1997 wird Pater Theo Eulner Pfarrer von Heustreu und Wollbach, nur zwei Wochen später wird das neue Pfarrheim gesegnet und seiner Bestimmung übergeben. Vor allem die Jugend der Kolpingsfamilie fühlt sich hier auf Anhieb Wohl. Sie mischt jetzt auch verstärkt in der Bezirksarbeit der Kolpingjugend mit.
Aus den Reihen der Kolpingjugend erwächst auch die Initiative zum ersten Heustreuer Streuwiesen-Openair 1998.
Streuwiesen-Openair
Im Juli 2000 feierte die Kolpingsfamilie Heustreu ihr 50stes Jubiläum. Zu diesem Anlaß entstand auch diese Chronik.
Damit will ich es mit der Rückschau genug sein lassen. 50 Jahre (und mehr) Kolpingsfamilie in Heustreu sind, das zeigt diese Chronik eindrucksvoll, Jahre in denen das kulturelle Leben unserer Gemeinde entscheidend durch die Kolpingsfamilie mitgeprägt wurde und noch immer wird. In dieser Zeit haben Junge und Alte immer wieder den Mut bewiesen sich im Geiste Adolf Kolpings neuen Aufgaben und Herausforderungen in Kirche und Gemeinde zu stellen, neue Ideen lebendig werden zu lassen und mit diesem Mut auch andere angesteckt.

Jedes Protokoll der Generalversammlung schließt mit dem Ruf "Treu Kolping"
Als Chronist möchte ich feststellen: die Kolpingsfamilie ist diesem Leitwort seit 50 Jahren gefolgt und sie hält diese Treu, so hoffe ich, mit jugendlichem Schwung und frischen Ideen auch in der Zukunft.

Ich danke für ihr Interesse.